SG Mittelfranken holt 2x Bronze im Bundesfinale

Mit 4 TopTen Platzierungen, 2 Podestplätzen, 1 Altersklassenrekord und einer ganzen Reihe von Bestzeiten kehrt die SGM aus Wuppertal nach Nürnberg zurück

Am Wochenende vom 29./30. Januar 2022 fand in Wuppertal endlich das lang ersehnte DMSJ Bundesfinale statt. Dank der sehr guten Leistungen aus dem Qualifikations-Wettkampf im Dezember in Bayreuth gingen gleich vier Jugenden der SG Mittelfranken (die die meisten Mannschaften aus Bayern stellt) an den Start.

Die weibliche D-Jugend (10/11) qualifizierte sich als dritt schnellste Mannschaft und hatte durch Mannschaftsumstellungen auch noch großes Potential nach oben. Doch die Medaillenhoffnungen wurden plötzlich durch den Ausfall von Isabelle Brauns (FCN) getrübt. Die D-Jugend musste zu fünft nach Wuppertal reisen. Die Mannschaft mit Valeria Nekrasov, Ella Kleinert (beide Altenfurt), Pia Braun, Leni Amadasun (beide FCN) und Luisa Rübner (Katzwang) musste sich nun ohne Isabelle durch die fünf Staffeln kämpfen – und das taten sie auch ganz hervorragend.

Direkt in den ersten beiden Staffeln über die 4x100m Freistil und 4x100m Brust zeigten die Mädels großen Kampfgeist und bewiesen, dass sie ihr Zusammenhalt stark macht. Valeria schwamm als Startschwimmerin über die 100m Brust nicht nur ihren ersten Altersklassenrekord in der AK12. In 1:14,34 konnte sie das restliche Feld um satte neun Sekunden hinter sich lassen. Am Ende landete die Bruststaffel sogar auf Platz zwei. Auf Rücken zeigten die Mädels ebenfalls Nerven und konnten sich damit den Medaillenplatz über Nacht sichern. Mit einem Vorsprung von 2,31 Sekunden gingen die Mädels dann am Sonntag in die 4x50m Schmetterlingstaffel.

Doch vorher noch der Schock. Leni fühlte sich unwohl und musste mit Fieber frühzeitig abreisen. Das mussten die restlichen Vier erst einmal verdauen. Doch ihnen blieb nichts anderes übrig, als sich jetzt noch einmal zusammenzuraufen und die verbleibenden zwei Staffeln bestmöglich zu schwimmen. Weiter fokussiert und konzentriert ging es in die Schmettstaffel. Mit allesamt Bestzeiten konnten sie nochmals einen kleinen Puffer auf ihre Verfolger, die SG Frankfurt, rausholen. Für die beiden Trainer Jill und Christian ging dann das Rechnen los. Die vorläufig geplante Aufstellung konnte so nicht bleiben, doch was war die schnellste Alternative?

Ein bisschen Pokerspiel war am Ende dabei, als die Trainer die Mädels in der Reihenfolge Pia, Valeria, Luisa und Ella an den Start schickten. Eine Zitterpartie ging los. Nach der Bruststrecke wechselte die SGM mit einem passablen Vorsprung von 14,6 Sekunden, doch dieser konnte so nicht ganz gehalten werden und auf der letzten Bahn zog Frankfurt an der SGM vorbei. Die fest anvisierte Medaille glaubte verloren, doch nach einem kurzen Nachrechnen und Aufatmen später war klar – es hat für Platz 3 gereicht. Mit einem hauchdünnen Vorsprung (00,38 Sekunden) können sich die D-Jugend Mädels am Ende durchsetzen und gewinnen die Bronzemedaille.

Ähnlich spannend machte es die männliche C-Jugend (08/09). In der Besetzung Felix Brandner, Linus Wein (beide Katzwang), Brian Schneidt, Arnold Zinoviev, Samyak Ramchandre, Jonathan Koepnick (alle FCN) und Valentin Köthe (Altenfurt), die sich als 6. Schnellste Mannschaft für das Bundesfinale qualifiziert hatte. Mit einer überragenden Zeit von 00:53,48 eröffnete Felix über die 4x100m Freistil den Wettkampf und damit die Jagd auf eine bessere Platzierung in der Gesamtwertung – das war das vorgegebene Ziel der Trainer. Am Ende landete die Freistilstaffel sogar auf Platz 3. Über die 4x100m Brust war klar, dass sich gesteigert werden musste.

Mit dem Startschwimmer Linus und folgend Arnold wechselte das Team auf Platz 2, aber dann hieß es die Staffel jetzt auch nach Hause bringen. Felix und Brian steigerten ihre Bestzeiten um knapp 2 Sekunden und es reichte zu Platz 4. In der letzten Staffel für den Samstag holten alle vier nochmal alles aus sich raus und schwammen jeweils Bestzeiten, am Ende aber nur Platz 6.  Doch das reichte, um in der Gesamtwertung vor der SG Bayer (00,87 Sekunden) zu bleiben. Eine Platzierung, die so keiner erwartet hatte. Am Abend wurde in einer kurzen Besprechung klar, eine Medaille ist drin, wenn nichts mehr schief geht.

Der Sonntag startete mit der 4x100m Schmettstaffel. Aus den Vorkampfergebnissen war klar, dass die SGM Jungs der Mannschaft der SG Bayer einige Sekunden abnehmen könnten. Doch am Ende war der Vorsprung nicht so groß, nur 1,51 Sekunden konnte der Puffer vergrößert werden. Die schnellste Aufstellung der Lagenstaffel war eindeutig und im Feld sehr stark, doch auch die SG Bayer hatte eine gute Aufstellung. Die Jungs wurden von ihren Trainern nochmal richtig eingestellt und pushten sich selbst richtig hoch. Die Medaille sollte her.

Die SGM schwamm eine beherzte Lagenstaffel und schlug nach den 100m Kraul als 1. an. Deutscher Meister in der Jugend C über 4x100m Lagen in 4:13,66, was für eine Überraschung. Doch dann kam womit niemand gerechnet hatte – eine Disqualifikation – ein Wechselfehler. Der vorgelegte Videobeweis bei den Schiedsrichtern reichte nicht aus, um das Nachschwimmen zu umgehen. Die Nerven der Trainer wurden strapaziert, innerhalb von kürzester Zeit mussten die vier Jungs nochmal ran. Die Leistungen ein zweites Mal spitzenklasse, doch die Staffelzeit langsamer, doch es reichte um den 3. Platz zu verteidigen. Am Ende die Bronzemedaille mit drei Sekunden Vorsprung – eine starke Leistung von einem tollen Team.

Die D-Jugend männlich musste leider auch mit einem Schwimmer weniger die Reise nach Wuppertal antreten. Sie mussten auf Anton Cao (FCN) verzichten. Bis zuletzt wurde noch gehofft, dass Anton fit wird und er nachreisen kann, aber leider hat es nicht gereicht. So mussten sich Oskar Sonnenschein, Mark Sukhov, Emil Jeske, Robin Tiede (alle FCN) und Veit-Josef Seidel (Altenfurt) zu fünft der meist körperlich überlegenen Konkurrenz stellen. Mit viel Aufregung gingen Mark, Oskar, Veit und Emil in die 4x100m Freistilstaffel.

Hier zeigte sich, dass die Konkurrenz stark ist und die SGM kämpfen muss, um ihren 2. Platz aus dem Vorkampf halten zu können. In der Bruststaffel machte sich der Ausfall von Anton dann deutlich bemerkbar (er kostete knapp 8 Sekunden), der Abstand zum Medaillenplatz war nach den 4x100m Brust auf 15 Sekunden gewachsen. Aber es schien noch nichts verloren. Mit einer neuen Bestzeit von Oskar startete die 4x100m Rückenstaffel. Mark, Emil und Veit zogen nach und konnten sich am Ende in einer Zeit von 5:04,73 mit einem Vorsprung von vier Sekunden als Sieger in der D-Jugend über die Rückenstaffel feiern.

Mit diesem Sieg kletterten die Jungs auf den 5. Platz vor und übernachteten mit ca. 6 Sekunden Rückstand zur Bronzemedaille. Hochmotiviert gingen die fünf Jungs in den Sonntag. Die 4x50m Schmetterling brachten allerdings nicht die Möglichkeit viel Zeit gut zu machen, so hing alles an der Lagenstaffel. Trotz Steigerungen auf den einzelnen Lagen, reichte es am Ende nicht die besser platzierten Mannschaften noch einzuholen. Die D-Jugend der SG Mittelfranken freute sich trotzdem über einen 5. Platz und ist sich bewusst, dass mit Anton auch die Silbermedaille drin gewesen wäre.

Die C-Jugend weiblich konnte in gleicher Besetzung wie im Vorkampf antreten. Mit Victoria Nekrasov, Malin Wachter (beide Altenfurt), Ilayla Hayirli, Tina Söllner (FCN) und Selina Bischof (Katzwang) ging in Wuppertal die Bestbesetzung an den Start. Mit Platz 8 aus dem Vorkampf war die Marschrute klar – Gesamtzeit und Platzierung. Die Freistilstaffel wurde durch Victoria mit einer guten Zeit eröffnet, die drei weiteren Mädels taten ihr gleich.

Nach einer sehr überraschend kurzen Pause, ging es mit den 4x100m Brust weiter. Die vermeintlich schwächste Lage. Trotzdem konnten die Mädels sich auch hier beweisen und an ihre Bestzeiten heranschwimmen. Mit einer Sekunde Rückstand zu Platz 8 ging es in die Rückenstaffel. Hier konnten Selina, Victoria, Malin und Ilayla leider nicht ganz mithalten und verloren erstmals den Kontakt zu den Plätzen vor sich. Aus Platz 9 verbrachten die C-Jugend die Nacht und wollte am Samstag noch einmal Platz 8 in Angriff nehmen. Mit persönlichen Bestzeiten über die 4x100m Schmetterling wurde der Vorsprung verkürzt, doch es stand noch die Lagenstaffel an.

Die Besetzung war klar, Selina, Tina, Malin und Victoria sollten noch einmal alles geben, um ihre Gesamtzeit zu verbessern. In der Endzeit konnten die vier Mädels sich steigern und beendeten den Wettkampf in einer guten Zeit. Doch wie auch bei den Jungs gab es einen Wechselfehler und die Damen mussten ins Nachschwimmen. Leider konnten auch hier nicht mehr ganz die Zeiten aus dem ersten Rennen bestätigt werden, trotzdem konnten alle vier mit zufriedenen Gesichtern aus dem Wasser kommen. Am Ende steht auch für die letzte Mannschaft der SG Mittelfranken eine Top10 Platzierung im Protokoll.

 

Text und Bilder: Jill Becker